Im März 2021 ist die Zahl der Stellensuchenden im Kanton St.Gallen gegenüber dem Vormonat leicht gesunken. Gemessen am Vorjahreswert sind knapp ein Fünftel mehr Personen auf dem RAV gemeldet, bei den jüngeren Stellensuchenden sind es fünf Prozent. Die Voranmeldungen zur Kurzarbeit sind stabil geblieben. Aktuell haben rund 3'600 Betriebe für knapp 43'000 Mitarbeitende Kurzarbeit vorangemeldet.
Ende März 2021 waren im Kanton St.Gallen 14'104 Stellensuchende bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum gemeldet. Das sind 154 Personen weniger als Ende Februar. Im Vergleich zum März 2020 sind 2'233 oder 18,8 Prozent Personen mehr auf Stellensuche. Dieser Anstieg ist praktisch gleich wie in der Gesamtschweiz (18,7%), aber tiefer als im Kanton Thurgau (24,3%).
Zahl der jüngeren Stellensuchenden nahm im März deutlich ab
Die Zahl der Stellensuchenden zwischen 15 und 24 Jahren hat Ende März gegenüber dem Vormonat um 103 Personen abgenommen. Auch bei den anderen Altersgruppen liegt ein leichter Rückgang vor, bei den 25-49-Jährigen um 47, bei den Älteren um 4 Personen. Diese Entwicklung entspricht dem üblichen saisonalen Muster im Frühjahr. Bei den Jüngeren hat sich auch die Zunahme gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgebildet. Sie beträgt noch 5 Prozent (+74). Bei den 25-49-Jährigen liegt dieser Wert bei knapp 20 Prozent (+1'353), bei den 50-Jährigen und Älteren bei 22,8 Prozent (+806).
Gleichmässige Entwicklung in den Wahlkreisen, ausser im Werdenberg
Innert Monatsfrist hat sich die Zahl der Stellensuchenden in den Wahlkreisen kaum bewegt, ausser im Werdenberg mit einer Abnahme um 4,8 Prozent (-47). Dabei lässt sich keine eindeutige Ursache ausmachen. Aus der Industrie und dem verarbeitenden Gewerbe sind 14 Stellensuchende weniger gemeldet, aus dem Baugewerbe 11. In den übrigen Wahlkreisen betragen die Vormonatsdifferenzen zwischen -1,8 Prozent (Wahlkreis See-Gaster) und +0,6 Prozent (Wahlkreis Rorschach). Auch im Vorjahresvergleich weist das Werdenberg mit 13,4 Prozent das kleinste Wachstum aus, der Wahlkreis Rorschach mit 21,6 Prozent das höchste.
Ähnliche Entwicklung in den Wirtschaftssektoren
Im Monatsvergleich zeigen sich bei den einzelnen Branchen keine besonderen Verschiebungen. Im Industriesektor beträgt die Abnahme 2,4 Prozent (-140), bei den Dienstleistungen ist die Zahl praktisch gleichgeblieben.
Im Vorjahresvergleich ist der Anstieg bei den Dienstleistungen mit 19,0 Prozent leicht höher als im produzierenden Sektor (+17,7%). Überdurchschnittliche Anstiege weisen der Bereich Elektrotechnik, Elektronik, Optik (+34%) sowie der Maschinenbau aus (+32,7%), während die Zahlen im Baugewerbe näher beim Vorjahresstand liegen (+9,8%).
Die Jahresentwicklung der Stellensuchendenzahlen im Detailhandel (+21,3%) und im Gastgewerbe (+24,8%) entspricht praktisch derjenigen des ganzen Dienstleistungssektors, während aus dem Finanzbereich gleich viele Stellensuchende wie vor zwölf Monaten auf den RAV gemeldet sind. Eine detaillierte tabellarische Darstellung der Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach soziodemographischen Merkmalen und Branchen steht in den Formaten Excel und PDF zur Verfügung.
Anträge auf Kurzarbeit bleiben hoch
Die Zahl der zur Kurzarbeit vorangemeldeten Mitarbeitenden hat gegenüber dem Vormonat leicht abgenommen und liegt bei rund 3'600 Betrieben und 43'000 Mitarbeitenden. Gemessen an den Beschäftigten beträgt der Anteil der Voranmeldungen kantonsweit rund 14 Prozent, in der Industrie mit 17,5 Prozent etwas mehr als bei den Dienstleistungen (gut 13%). Im Industriebereich weisen die Textilindustrie, das Papier- und Druckgewerbe sowie die metallverarbeitende Industrie Anteile um 30 Prozent und mehr auf. Im Dienstleistungsbereich stechen das Gastgewerbe und die Hotellerie mit mehr als jeder zweiten beschäftigten Person heraus. Auch bei den freiberuflichen Dienstleistungen sowie im Bereich Kunst, Sport, Unterhaltung, Erholung ist nach wie vor jede dritte beschäftigte Person für Kurzarbeit angemeldet.
Aus den Voranmeldungen zur Kurzarbeit lassen sich nur teilweise Rückschlüsse auf die Höhe der ausbezahlten Kurzarbeitsentschädigung ziehen. Diese Information ist erst mit einigen Monaten Verzögerung verfügbar, wenn die Abrechnungen vorliegen. Eine detaillierte tabellarische Darstellung zur abgerechneten Kurzarbeit bis Januar 2021 liegt in den Formaten Excel und PDF vor.
Der tabellarische Teil dieser Medienmitteilung ist hier abgelegt: Statistikportal. Weiteres Zahlenmaterial der Fachstelle für Statistik zu den Arbeitslosen und Stellensuchenden ist ebenfalls auf dem kantonalen Statistikportal zu finden.
Die hier von der Fachstelle für Statistik publizierten statistischen Informationen unterstehen dem Statistikgesetz des Kantons St.Gallen (sGS 146.1) und dessen Qualitätskriterien.
Information des Amts für Wirtschaft und Arbeit
Kurzarbeits-Bewilligung rückwirkend anpassen lassen
In der Frühjahrssession haben die Eidgenössischen Räte am 19. März 2021 einige Änderungen am Covid-19-Gesetz vorgenommen. Dies hat auch Folgen für den Bereich der Kurzarbeit. Vorübergehend ist die Voranmeldefrist für Kurzarbeit aufgehoben. Eine Online-Voranmeldung muss jedoch weiterhin eingereicht werden. Neue Bewilligungen haben ausserdem eine Dauer von bis zu sechs Monaten.
Betriebe können bei der zuständigen kantonalen Amtsstelle zudem rückwirkend Anpassungen ihrer bestehenden Kurzarbeits-Bewilligungen verlangen. Rückwirkend möglich sind die Aufhebung der Voranmeldefrist, eine Verlängerung der Bewilligungsdauer sowie die Bewilligung für Kurzarbeit aufgrund behördlicher Massnahmen.
Die Gesuche müssen bis am 30. April 2021 per Post eingereicht werden. Danach sind rückwirkende Anpassungen bestehender Bewilligungen nicht mehr möglich. Bis nach Ostern sind bei der zuständigen kantonalen Amtsstelle in St.Gallen rund 400 Gesuche um rückwirkende Anpassungen eingegangen, welche tagesaktuell geprüft und bewilligt worden sind.
Das Gesuch um rückwirkende Anpassung einer bestehenden Kurzarbeitsbewilligung ist auf der Website des Amts für Wirtschaft und Arbeit abrufbar: https://www.sg.ch/wirtschaft-arbeit/arbeitgebende/kurzarbeit-anmelden/gesuch.html.