Der Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt. Der Tag lenkt die Aufmerksamkeit auf Herausforderungen zu aktuellen Wasserthemen. 2021 steht der Weltwassertag unter dem Motto «Wasser wertschätzen». Der Wert des Wassers und dessen Schutz sind zentrale Themen für das Amt für Wasser und Energie (AWE).
Die Schweiz ist das Wasserschloss Europas. Im Kanton St.Gallen wird das Wasser vielfältig genutzt. So zum Beispiel in den Bergen, wo Stauseen Strom produzieren oder dem Bodensee zur Trinkwassergewinnung. Wasser zur Bewässerung von Landwirtschaftsflächen oder als Trinkwasserressource sind offensichtliche und breit geschätzte Nutzungen. Flüsse und Seen bieten einzigartige Lebensräume für eine grosse Vielfalt unterschiedlicher Arten von Pflanzen und Tieren; unter der Wasseroberfläche wimmelt es von Leben.
Bedrohte Lebensräume – gefährdete Arten
Die vielseitigen Nutzungsansprüche gefährden häufig die Gewässerlebensräume mit ihrer hohen Artenvielfalt. Zahlreiche Fliessgewässer in genutzten Gebieten sind verbaut und in ihrer natürlichen Funktion eingeschränkt. Hindernisse, wie Schwellen, Staudämme oder Wehre verhindern die Fischwanderung. Verunreinigungen des Wassers wirken sich negativ auf das Überleben von Tieren und Pflanzen aus. Ihre Lebensräume haben in den letzten 150 Jahren grosse qualitative und quantitative Verluste erlitten.
Aquatische Organismengruppen verzeichnen auch in der Schweiz den höchsten Anteil an ausgestorbenen oder vom Aussterben bedrohten Arten. Dies sind vor allem Fische, wie zum Beispiel der strömungsliebende Schwarmfisch Nase oder Grossalgen, wie die sehr urtümlich anmutenden Armleuchteralgen. Die meisten in der Schweiz verschwundenen Arten, über alle Organismengruppen betrachtet, sind Spezialisten der Gewässer, Feuchtgebiete und Trockenstandorte.
Schützen und bewahren
Das Amt für Wasser und Energie setzt sich seit Jahrzehnten für eine nachhaltige Nutzung und für den Schutz der Gewässer ein. Mit regelmässigen Gewässeruntersuchungen überprüfen die Fachspezialisten die Wasserqualität unserer Bäche, Flüsse und Seen. Sie analysieren zum Beispiel Nährstoffbelastungen aus gereinigtem Abwasser oder von landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie Spurenstoffe aus Industrie und Gewerbe, kommunalem Abwasser oder Belastungen durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Zur Bestimmung der Gewässerqualität dienen auch Bioindikatoren, da sie komplexe Ansprüche an ihre Lebensräume stellen und somit Rückschlüsse auf verschiedene Belastungen zulassen. Vor allem kleine Fliessgewässer in genutzten Gebieten sind oft in einem schlechten Zustand. Verbreitet liegen die Belastungen bei Spurenstoffen in einem kritischen Bereich.
Das AWE leitet Massnahmen ein, um wieder einen intakten Gewässerzustand herzustellen. Dazu gehören die stetige Verbesserung der Siedlungsentwässerung und der Abwasserbehandlung. Einträge von gewässerbelastenden Stoffe aus Industrie und Gewerbe sollen vermindert werden. Die landwirtschaftliche Bewirtschaftung soll die Gewässer möglichst wenig belasten. Natürliche und unbelastete Gewässer müssen bewahrt und besonders geschützt werden.
Es bleibt eine Daueraufgabe den Wert unserer Gewässer auch für die Zukunft zu erhalten.
Weitere Informationen: