Im November ist die Zahl der Stellensuchenden im Kanton St.Gallen gegenüber dem Vormonat um 363 Personen angestiegen, gegenüber dem Vorjahr beträgt der Anstieg etwas über 4'000. Für Dezember melden rund 2'200 Betriebe für knapp 31'000 Mitarbeitende Kurzarbeit an. Dabei gibt es Verschiebungen bei den betroffenen Branchen.
Ende November 2020 waren im Kanton St.Gallen 13'968 Stellensuchende bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum gemeldet. Dieser Wert ist zwar höher als während der Finanzkrise Ende 2009. Allerdings war damals die Zahl der Erwerbspersonen tiefer als heute. Darum liegt die aktuelle Stellensuchendenquote von 5,0 Prozent deutlich unter dem Höchstwert vom Dezember 2009 (5,7%).
Im Vergleich zum Vormonat (Oktober 2020) werden 363 Stellensuchende oder 2,7 Prozent mehr gezählt. Gegenüber dem November 2019 beträgt die Zunahme 40,4 Prozent (Schweiz: 38%, Thurgau: 35%). Im Oktober lag die Vorjahresveränderung im Kanton St.Gallen auf dem gleichen Niveau.
Leicht sinkende Zahl der jüngeren Stellensuchenden gegenüber dem Vormonat
Im Vergleich zum Oktober sank die Zahl der 15- bis 24-jährigen Stellensuchenden um 13, jene der 25- bis 49-Jährigen stieg um 277 und jene bei den 50-Jährigen und älteren um 105 Personen. Der Anstieg der Zahl der 15- bis 24-jährigen Stellensuchenden gegenüber dem Vorjahr ist mit gut 42 Prozent gleich hoch wie im Vormonat und entspricht ungefähr der Zunahme bei den 25- bis 49-Jährigen.
Zunahme in allen Wahlkreisen
Im November gab es in allen Wahlkreisen Zunahmen gegenüber dem Vormonat. Sie lagen zwischen 1,2 Prozent im Wahlkreis St.Gallen und 4,8 Prozent im Toggenburg. Im Jahresvergleich bleibt der Anstieg in allen Wahlkreisen weiterhin hoch, zwischen rund 36 Prozent im Wahlkreis Wil und 47 Prozent im Sarganserland.
Zunahme in der Industrie grösser als bei den Dienstleistungen
Im Sektor der Industrie und des verarbeitenden Gewerbes gab es diesen Monat den grössten Zuwachs an Stellensuchenden im Baugewerbe (+12,4%) sowie bei Möbeln und Reparatur von Maschinen (+7,0%). Alle anderen Branchen lagen im Mittel des Sektors (+5,0%) oder darunter. Geringfügig gewachsen ist die Zahl der Stellensuchenden im Dienstleistungssektor (+1,1%). Höhere Zunahmen gab es im Gastgewerbe (+5,1%) und auch im Bereich Autohandel und ‑reparatur (+8,3%). Rückläufig sind die Zahlen im Finanzbereich (-2,1%) und in der Informatikbranche (‑5,6%). Im Vorjahresvergleich beträgt der Anstieg sowohl in der Industrie wie auch bei den Dienstleistungen rund 40 Prozent..
Eine detaillierte tabellarische Darstellung der Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach soziodemographischen Merkmalen und Branchen steht in den Formaten Excel und PDF zur Verfügung.
Weniger Anträge auf Kurzarbeit in der Industrie, mehr im Dienstleistungssektor
Die Voranmeldungen zur Kurzarbeit haben sich gesamthaft gegenüber dem Vormonat nur leicht verändert. Ende November sind vom Amt für Wirtschaft und Arbeit Gesuche von rund 2'200 Betrieben für knapp 31'000 Mitarbeitende bewilligt worden. Betroffen ist somit etwa jede zehnte im Kanton St.Gallen beschäftigte Person. Nach Branchen betrachtet sind Verschiebungen festzustellen. So sind in der Industrie und im verarbeitenden Gewerbe noch knapp 15 Prozent der Beschäftigten für Kurzarbeit vorangemeldet (Vormonat: 19,4%). Einen Rückgang um rund 1'000 Voranmeldungen gab es in der metallverarbeitenden Industrie sowie im Maschinenbau mit über 1'500.
Dem steht eine Zunahme im Dienstleistungssektor gegenüber, wo aktuell 8,7 Prozent der Beschäftigten zur Kurzarbeit vorangemeldet sind (Vormonat: 6,7%). Deutliche Anstiege gab es im Gastgewerbe und in der Beherbergung (+2'000) sowie bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+1'800). Im Bereich Kunst, Sport, Unterhaltung, Erholung haben sich die Voranmeldungen mehr als verdoppelt (von 450 auf 1'050).
Aus den Voranmeldungen zur Kurzarbeit lassen sich nur teilweise Rückschlüsse auf die Höhe der ausbezahlten Kurzarbeitsentschädigung ziehen. Diese Information ist erst mit einigen Monaten Verzögerung verfügbar, wenn die Abrechnungen vorliegen. Eine detaillierte tabellarische Darstellung zur abgerechneten Kurzarbeit bis zum September 2020 liegt in den Formaten Excel- und PDF vor.
Der tabellarische Teil dieser Mitteilung ist auf dem Statistikportal abgelegt. Weiteres Zahlenmaterial der Fachstelle für Statistik zu den Arbeitslosen und Stellensuchenden ist ebenfalls auf dem kantonalen Statistikportal zu finden.
Die hier von der Fachstelle für Statistik publizierten statistischen Informationen unterstehen dem Statistikgesetz des Kantons St.Gallen (sGS 146.1) und dessen Qualitätskriterien.
Information des Amts für Wirtschaft und Arbeit
Stellenmeldepflicht im Jahr 2021
Seit rund zweieinhalb Jahren gilt in der Schweiz die Stellenmeldepflicht (STMP) für Berufsarten, in denen die Arbeitslosigkeit landesweit einen definierten Schwellenwert übersteigt. Der entsprechende Grenzwert liegt derzeit bei 5 Prozent. Die Liste der meldepflichtigen Berufsarten wird jeweils im vierten Quartal eines Jahres aktualisiert und gilt für die Dauer vom 1. Januar bis 31. Dezember des nachfolgenden Jahres. Aufgrund des deutlichen Anstiegs der Arbeitslosigkeit seit März 2020 ist die Zahl der Berufsarten, die im Jahr 2021 meldepflichtig werden, im Vergleich zu 2020 deutlich angestiegen. Eine Übersicht zu den Neuerungen findet sich auf der Plattform arbeit.swiss. Alle Berufsarten, die 2020 meldepflichtig waren bzw. sind, finden sich auch 2021 auf der entsprechenden Liste. Arbeitgeber können mit Hilfe des Checkup Tools einfach und schnell prüfen, ob eine zu besetzende Stelle der Meldepflicht unterliegt oder nicht.