Die Bewährungshilfe St.Gallen bietet ab August 2020 das deliktorientierte «St.Galler Lernprogramm für gewaltausübende Personen» an. Damit sollen gewaltausübende Personen unterstützt werden, in Zukunft gewaltfreie Partnerschaften zu leben.
Im Dezember 2018 hat das Bundesparlament entschieden, gewaltbetroffene Personen mit verschiedenen Massnahmen besser zu schützen. Insbesondere können Strafbehörden mit der auf den 1. Juli 2020 in Kraft tretenden Änderung des Strafgesetzbuches neu anordnen, dass beschuldigte Personen in Verfahren betreffend häuslicher Gewalt ein Lernprogramm gegen Gewalt besuchen müssen.
Sich mit den Taten auseinandersetzen
Die Bewährungshilfe St.Gallen hat ein entsprechendes Lernprogramm entwickelt. In einem Gruppenprogramm sollen sich Personen, die innerhalb der Partnerschaft Gewalt ausgeübt haben, mit verschiedenen Aspekten von Gewalt, Männlichkeit, Kommunikation und Partnerschaft auseinandersetzen. Gewaltausübende Personen sollen sich im zwanzig Termine umfassenden Lernprogramm mit den begangenen Delikten auseinandersetzen.
Auf diese Weise sollen sie die Möglichkeit erhalten, für sich neues Verhalten zu erlernen, um gewaltfreie Partnerschaften zu leben. Mit diesem neuen Angebot will die Bewährungshilfe St.Gallen dazu beitragen, zukünftige Gewalt in Partnerschaften zu verhindern und dadurch Opfer von häuslicher Gewalt besser zu schützen.