Die Berufs- und Weiterbildungszentren Buchs und Sarganserland mit den Standorten Buchs (mit Salez) und Sargans schliessen sich bis 2022 zusammen. Ziel ist die Stärkung der Berufsbildungsregion Süd durch eine kompetenzorientierte Ausbildung und eine bessere Auslastung der bestehenden Infrastrukturen.
Die Berufsfachschulkommissionen des Berufs- und Weiterbildungszentrums Buchs (bzb) und des Berufs- und Weiterbildungszentrums Sarganserland (BZSL) haben gemeinsam einen Entwicklungsprozess für ihre beiden Schulen gestartet. Damit soll die Berufsbildung im Raum Werdenberg, Sarganserland, Rheintal und Fürstentum Liechtenstein betrieblich und organisatorisch gestärkt werden. Die Gemeindepräsidien der Region Sarganserland-Werdenberg stehen ohne Ausnahme hinter dem Vorhaben. Nun hat der Vorsteher des Bildungsdepartementes, Regierungsrat Stefan Kölliker, einen Projektauftrag zur zukünftigen Organisation in der Berufsbildungsregion Süd erteilt.
Eine Schule mit drei Standorten
Ziel ist, künftig möglichst viele Lernende an den Standorten Sargans, Buchs und Salez kompetenzorientiert auszubilden. Dafür sollen die zwei Berufsfachschulen organisatorisch zusammengeführt und unter die Führung einer gemeinsamen Berufsfachschulkommission für die Region Süd gestellt werden. Dieser Schritt bietet sich an, weil das bzb und das BZSL aufgrund ihrer geografischen Nähe, schon bestehenden Schnittstellen und gemeinsamen Projekten sowie einem teilweise übereinstimmenden Ausbildungsangebot bereits heute eng zusammenarbeiten. Der Schritt macht auch aufgrund des Megatrends der Digitalisierung in Ausbildung und Berufsausübung Sinn.
Die drei Standorte des bzb und des BZSL Sargans, Buchs und Salez bleiben bestehen. Geprüft wird, ob Weiterbildungsangebote im Zuge dieser Zusammenführung auch in Sargans angeboten werden. Die Beschulung von Lernenden aus dem Kanton Graubünden und dem Fürstentum Liechtenstein – mit dem ein Staatsvertrag besteht – bleibt ebenfalls bestehen. Die Gemeinden und die weiteren Anspruchsgruppen der Region werden in das Projekt einbezogen.
Mittel- und langfristige Schulplanung auch von Politik gefordert
Die Zusammenführung des bzb und BZSL ist auch im Sinn eines Postulatsauftrags des Kantonsrates zur strategischen Investitionsplanung für die Sekundarstufe II. Das Postulat fordert die Regierung auf, strategische und planerische Grundlagen für das Bildungsangebot und die Bildungsbauten des Kantons St.Gallen aufzuzeigen und daraus Massnahmen abzuleiten. Dies unter Berücksichtigung der Veränderungen von Berufsbildern, der Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft, neuer Lehr- und Lernformen sowie demografischer Prognosen. Dabei geht der Trend Richtung Schaffung von Kompetenzzentren für die massgeschneiderte schulische Ausbildung.
Betriebliche Zusammenführung im Sommer 2022
Zusammenführungen bringen Veränderungen in gewachsene Strukturen und Prozesse und beeinflussen Motivation und Auftragserfüllung der Mitarbeitenden. Die damit verbundenen Veränderungsschritte sind deshalb sorgfältig zu planen und zu begleiten, sodass die Betroffenen den Wandel mittragen und gut bewältigen können. Die beiden Schulen sollen gemäss Projektplanung im Sommer 2021 formell und auf Sommer 2022 dann auch betrieblich und organisatorisch zusammengeführt werden.