Der Kanton St.Gallen startet heute das Contact-Tracing. Infizierte Personen sollen damit frühzeitig erkannt und gezielt isoliert werden können. Das Ziel ist, die Ausbreitung des Coronavirus und die Anzahl von Neuinfektionen unter Kontrolle zu halten und möglichst einzuschränken.
Das Coronavirus verbreitet sich über Tröpfcheninfektion, zum Beispiel, wenn jemand hustet oder niest. Besonders gefährdet sind enge Kontaktpersonen, bei denen die Übertragungsgefahr wegen der sozialen Nähe besonders gross ist. Hier setzt das Contact-Tracing an. Um die Gefahr einer Weiterverbreitung des Virus einzudämmen, werden die engen Kontaktpersonen einer erkrankten Person ausfindig gemacht. Diese müssen sich dann in eine zehntägige Quarantäne begeben. So kann verhindert werden, dass eine möglicherweise infizierte Person weitere Personen ansteckt. Das Contact-Tracing hat sich bereits in anderen Ländern bewährt.
Betreuung in der Quarantäne
Entscheidend ist die rasche Suche nach den engen Kontaktpersonen, sie wird vom Kanton St.Gallen organisiert und geleitet. In der Startphase stehen ab heute zehn Personen, sogenannte Tracer, im Einsatz. Bei steigenden Fallzahlen können es bis zu dreissig sein. Personen, die engen Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatten und in Quarantäne sind, werden täglich telefonisch kontaktiert. Die Tracer erkundigen sich nach ihrem Gesundheitszustand und ihrem Wohlbefinden. Treten Symptome auf, wird ihnen empfohlen, sich auf das Coronavirus testen zu lassen.
Das Contact-Tracing wurde vom Kanton St.Gallen bereits zu Beginn der Pandemie eingesetzt. Es musste dann aufgrund zu hoher Fallzahlen zurückgestellt werden. Trotz der Wiederaufnahme des Contact-Tracing bleiben die Richtlinien des BAG zum «Social Distancing» und zur Hygiene die zentralen Massnahmen. Für den Schutz der Bevölkerung sind dies nach wie vor die besten Mittel.