Die Stimmbeteiligungsstatistik STISTAT kann bei neun St.Galler Gemeinden die Stimmbeteiligung einzelner Bevölkerungsgruppen aufzeigen. Am Termin vom 22. September 2024 fanden die Gesamterneuerungswahlen der Gemeindebehörden und Stadtparlamente statt. Auf Eidgenössischer Ebene wurde zusätzlich abgestimmt über die Biodiversitätsinitiative «Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft» sowie über die Änderung vom 17. März 2023 des Bundesgesetzes über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG).
Die Beteiligung ist am 22. September 2024 im Vergleich zum vorherigen Termin in den meisten Gemeinden gestiegen, sowohl unter den Männern als auch bei den Frauen. Lediglich in Au, Thal und in der Stadt St.Gallen fallen die Veränderungen gegenüber dem Junitermin eher klein aus.
In sämtlichen Gemeinden liegt die Stimmbeteiligung der Männer am 22. September 2024 leicht höher als bei den Frauen. Die mit der BVG-Reform unter anderem bezweckte verbesserte Absicherung von Teilzeitbeschäftigten, die mehrheitlich weiblich sind, hat somit nicht zu einer überdurchschnittlichen Mobilisierung der stimmberechtigten Frauen geführt. Am deutlichsten ist der Männervorsprung bei der Septemberabstimmung in Au mit 4,3 Prozentpunkten. Insgesamt betrachtet über alle abgebildeten Abstimmungstermine ist das Geschlechterverhältnis nahezu ausgeglichen.
Für die Gemeinden Mels und Thal liegen für den Termin des 3. März 2024 keine Daten vor. Die Daten von Gossau zur Septemberabstimmung werden nachgereicht.
Die Stimm- und Wahlbeteiligung zeigt das Ausmass der Partizipation an den (direkt-)demokratischen politischen Beteiligungsgelegenheiten. Sie wird einerseits durch die Betroffenheit der jeweiligen Bevölkerung beeinflusst und andererseits dadurch, von welchen Staatsebenen (Bund, Kanton, Gemeinde) Vorlagen zur Abstimmung gebracht werden. Einen positiven Einfluss auf die Beteiligung hat ebenso eine Wahl- und Stimmpflicht, wie sie im Kanton Schaffhausen besteht. Der auf Basis der Beteiligung bei einzelnen Vorlagen aufbauende Indikator unterschätzt die Partizipation der Bevölkerung, weil ein Teil sich nur selektiv an einzelnen Abstimmungen bzw. Wahlen beteiligt.
Bei der Stimmbeteiligungsstatistik STISTAT der Fachstelle für Statistik können bei einer kleinen Gruppe St.Galler Gemeinden auf Basis der eingescannten Stimmrechtsausweise soziodemographische Informationen zur Stimmbeteiligung dazugespielt werden. Für die Abstimmungen von 2010 bis Februar 2017 ist diese Statistik ausschliesslich für die Stadt St.Gallen verfügbar, ab Mai 2017 für weitere Gemeinden. Die auf Basis der STISTAT-Daten ermittelte Stimmbeteiligung entspricht dem Anteil der Stimmenden an allen Stimmberechtigten. Gezählt werden die abgegebenen Stimmrechtsausweise. Zur Ermittlung der Zahl der Stimmberechtigten und deren soziodemographischer Merkmale wird die Bevölkerungsstatistik STATPOPSG der Fachstelle für Statistik verwendet (für die Stadt St.Gallen bis Februar 2017 STADTSGPOP). Massgeblich ist der Bevölkerungsstand am Ende des letzten Jahresquartals vor der Abstimmung/Wahl. Daraus werden diejenigen Personen mit Schweizer Staatsbürgerschaft selektiert, welche am Abstimmungstag das 18. Lebensjahr erreicht haben werden oder älter sind. Die auf diese Weise berechnete Stimmbeteiligung kann auf Ebene der Stadt/Gemeinde von derjenigen marginal abweichen, welche von den für Abstimmungen und Wahlen zuständigen Gemeindebehörden bekanntgegeben wird. Der Grund liegt zum einen darin, dass die Behörden die Zahl der am Abstimmungs- bzw. Wahltag Stimmberechtigten dem Stimmregister entnehmen. Zum andern wird die Stimmbeteiligung vorlagenspezifisch ausgewiesen, wobei die Anzahl der mit gültigem Stimmrechtsausweis eingereichten Stimmzettel massgeblich ist.
Nächste Aktualisierung bis spätestens: 16.12.2024
Die Infografik sowie die Zahlen, die ihr zugrunde liegen,...
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