Kanton St.Gallen
Amt für Volksschule
Rundbrief Elternbildung
Ausgabe 3/2024
St.Galler Forum 2024 unter dem Motto «So bin I»
Das St.Galler Forum 2024 widmete sich am Morgen dem Thema «Kleine Schritte, grosse Sprünge: Kinder auf ihrem Weg begleiten. Prof. Dr. med. Oskar Jenni hat in seinem Referat eindrücklich aufgezeigt, wie es gelingt, die Kinder und Jugendlichen in ihren unterschiedlichen Entwicklungsschritten zu unterstützen, Verständnis und Vertrauen zu entwickeln und wo es gilt, loszulassen. Am Nachmittag wurden die Teilnehmenden in den Sprachkurs «Resilienisch» eingeführt. Mit Sprache kann einiges bewirkt werden, zum Beispiel eine achtsamere Haltung zu entwickeln, mehr Verständnis für die Situation zum Ausdruck zu bringen oder auch um zu stärken.
Die Handouts zu beiden Referaten sind noch bis Ende Jahr unter elternbildung.sg.ch aufgeschaltet.
Reservieren Sie sich bereits jetzt den Samstag, 15. November 2025 für das St.Galler Forum 2025.
RegioForum, Donnerstag, 22. Mai 2025
.jpg)
Das nächste RegioForum findet am Donnerstag, 22. Mai 2025 um 19.00 Uhr im Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg in Wattwil statt. Hansueli Weber wird zum Thema «Wissen aus der Hirnforschung im Familienalltag nutzen» referieren. Ebenfalls wird wiederum die Ideenküche vor Ort sein. Die Anmeldemöglichkeit und weitere Informationen finden Sie ab Ende Februar 2025 unter elternbildung.sg.ch.
Ideenbörse, Mittwoch, 28. Mai 2025
Suchen Sie einen Referenten, eine Referentin für Ihren nächsten Elternbildungsanlass oder möchten Sie sich und Ihr Angebot präsentieren? Ob Teilnehmende oder Referierende – sind auch Sie das nächste Mal mit dabei: Am Mittwoch, 28. Mai 2025, online.
Interessierte Referierende melden sich bitte per Mail an elternbildung@sg.ch bis Ende Februar 2025. Die Anmeldemöglichkeit für Teilnehmende ist ab Ende März auf elternbildung.sg.ch aufgeschaltet.
Veranstaltungskalender
Der Veranstaltungskalender liegt demnächst gedruckt vor. Anfangs Januar 2025 wird der Kalender via Schulen an die Eltern verteilt. Erhalten Sie keinen Veranstaltungskalender oder sind Sie an einer anderen Region des Kantons interessiert? Melden Sie sich bei uns. Wir stellen Ihnen die gewünschten Kalender zu. Unter elternbildung.sg.ch können Veranstaltungen auch online abgerufen werden.
Sherlock Phones: spielerisch Medienkompetenz lernen
Das Browser-Game «Sherlock Phones», entwickelt von der deutschen Initiative «Schau hin!» richtet sich an Kinder zwischen 7 und 13 Jahren sowie ihre Eltern. Im Spiel befällt ein Virus das Smartphone der Spielenden. Um ihn wieder loszuwerden, müssen Kinder und Erwachsene als Team die digitalen Abenteuer bestehen. Spielerisch wird dabei Wissen rund um die sichere Nutzung von Smartphones vermittelt. Das Spiel ist kostenlos und werbefrei.
«restful families»: Austausch unter Eltern
«restful families» ist eine Peer-Plattform und vernetzt Eltern in ähnlichen Lebenssituationen. Der so ermöglichte Austausch soll neue Perspektiven eröffnen, praktische Inputs geben und die mentale Gesundheit stärken.
Dazu werden zunächst Informationen der interessierten Person erfragt. Eine Fachperson bearbeitet diese Angaben und vernetzt den Elternteil aufgrund der Themen mit einem anderen passenden Elternteil. Die Eltern können sich dann in einem anonymen und sicheren Rahmen auf der Plattform austauschen.
Neue Filme «Lerngelegenheiten für Kinder bis 4»
«Lerngelegenheiten für Kinder bis 4» ist ein Projekt der Bildungsdirektion des Kantons Zürich. Die frühe Kindheit ist eine Lebensphase, in der sich jeder Mensch körperlich, kognitiv, sozial und emotional stark entwickelt. Gerade auch das Erlernen der Sprache ist zentral, denn Sprache gilt als «Schlüssel zur Welt».
Die Filme sind für Eltern, Bezugspersonen und Fachpersonen und liegen in 13 Sprachen vor.
Die beiden neusten Filme behandeln die Themen «Frühes Lesen und das kindliche Hirn» sowie «Frühes Lesen und das kindliche Lernen».
Neue Wege in der Elternbildung – Erfahrungen mit digitalen Formaten und Vermittlungswegen
Ziel der Studie Neue Wege in der Elternbildung der Universität Wien von Sabine Buchebner-Ferstl und Christine Geserick war es, die vielfältigen Angebote der Elternbildung u. a. im Hinblick auf digitale Angebote, Konzepte und Methoden strukturiert zu erfassen und daraus Empfehlungen für eine künftige sinnvolle Integration digitaler Möglichkeiten und Zugangswege in der Elternbildung abzuleiten.
Dazu wurde die Perspektive von Organisatorinnen und Organisatoren, aber auch von Referierenden und Kursleitenden erfasst und ausgewertet.
Neuer Verein: «Gleichwertig»
Alle Menschen sind gleichwertig – unabhängig von Alter oder Lebensphase. Dies bedeutet nicht, dass alle die gleichen Rechte haben; Eltern verfügen über mehr Erfahrung und Wissen als Kinder. Jesper Juul betonte: «Du, mein Kind, hast genauso viel Wert wie ich.» Der Verein Gleichwertig setzt sich für diese Gleichwertigkeit in Familien ein. Im Rheintal und online bietet der Verein Vorträge und Elternkurse an und vernetzt sich mit anderen Anbietenden. Durch Kooperationen mit Partnern wie der Josef Wagner-Stiftung, der Jugendarbeit Oberes Rheintal, dem Familien- und Begegnungszentrum Reburg, der Stadt Altstätten, Bionicmania und anderen wird ein starkes Netzwerk für Familien geschaffen, das durch wertvolle und erschwingliche Angebote zu einem friedvollen Miteinander beiträgt. Darüber hinaus bietet der Verein Gleichwertig auch Fachvorträge und Weiterbildungen für pädagogische Fachkräfte wie Lehrpersonen und Spielgruppenleiterinnen und Spielgruppenleiter an – mit dem Ziel, dass alle dieselbe pädagogische Sprache sprechen: Gleichwertig.
Ausbildung zum Kursleitenden STEP Elternkurse
Möchten Sie Eltern auf kompetente Art in ihrer Erziehungsarbeit unterstützen?
STEP, das Systematische Training für Eltern und Pädagogen ist ein einzigartiges, ganzheitliches pädagogisches Konzept. Es basiert auf der Individualpsychologie sowie der Humanistischen Psychologie. Die Grundidee ist die Gleichwertigkeit der Erziehenden und Kinder sowie das Recht und die Pflicht aller zu gegenseitigem Respekt.
Im Elternkurs lernen Eltern, das Verhalten der Kinder aus einer neuen Perspektive zu verstehen und ihre eigene Haltung und Reaktion allenfalls zu ändern. Ermutigung, respektvolle Kommunikation, Kooperation sowie sinnvolle Disziplin helfen, ein kooperatives, konfliktärmeres Zusammenleben in der Familie zu erreichen, den Stress im Alltag zu reduzieren und eine tragfähige, erfüllende Beziehung mit den Kindern aufzubauen bzw. zu stärken.
Das STEP Konzept ist wissenschaftlich fundiert und wird von der Schweizerischen Gesundheitsstiftung RADIX empfohlen.
Nächste Durchführung:
10. - 13. September (Teil 1) und 05. – 07. November 2025 (Teil 2), Zürich
Es besteht die Möglichkeit, aufbauend auf die Grundausbildung, die Ausbildung für die STEP Lehrer und Lehrerinnen- bzw. STEP Erzieher und Erzieherinnen-Weiterbildung zu absolvieren.
Information & Anmeldung: Silvia Brunner, 079 663 89 83
silvia@brunner-bbt.ch
www.instep-online.ch
- Das macht mir Spass. Positive Aktivitäten für Kinder, Melanie Grässer, Eike Hovermann jun., 2024, Beltz
- Entwicklungsstörungen verstehen, Oskar Jenni, 2024, Springer
- Hört auf zu streiten! Was Kindern hilft, wenn es zu Hause kracht, Christian Pröls-Geiger, 2024, Kösel
- Willst du nicht wenigstens mal probieren? Fabian Grolimund, Stefanie Rietzler, 2024, hogrefe
- Wurzeln, Flügel, WLAN? Was Teenager wirklich brauchen: bedürfnisorientiert durch die Pubertät, Romy Winter, 2024, Kösel
Tanja Espinoza Velez, Erziehungscoach, Pflegefachfrau HF, Sozialpädagogin
Tanja Espinoza, Sie arbeiten als Erziehungscoach beim OVK, dem Ostschweizer Verein für das Kind. Welches sind im Moment die Hauptthemen, welche Eltern beschäftigen? Und was raten Sie den Eltern?
Die Themen in den Coachings sind sehr vielseitig. Wir haben klassische Entwicklungsthemen, wie Umgang mit Emotionen, Sauberkeitsentwicklung, Ablösung in Spielgruppe und Kindergarten usw. Ein sehr häufiges Thema ist die Überlastung der Eltern. Nicht weil sie mit der Erziehung überfordert sind, sondern ihre Energiereserven nicht ausreichen, den Entwicklungsthemen gerecht zu werden. Dies führt dazu, dass die Eltern mit ihrer eigenen Reaktion auf die Herausforderungen nicht mehr zufrieden sind. Viele Eltern zweifeln an sich selbst, ihren Kindern und ihren Erziehungsmethoden. Die Lösung klingt einfach, ein Ladegerät für den eigenen Akku. Nur leider haben viele Menschen vergessen was ihnen gut tut. Da schauen wir in den Coachings, was für das Energielevel förderlich ist.
Welchen Stellenwert hat für Sie die Elternbildung?
Elternbildung gibt Gelegenheiten, mit anderen Eltern oder einer Fachperson ins Gespräch zu kommen und festzustellen: «Aha, das ist ja ganz normal – den anderen geht’s genauso!» Das bringt eine gute Portion Gelassenheit zurück und reduziert den Erwartungsdruck auf die Eltern. Das kommt schliesslich den Eltern und den Kindern zugute, welche sich in einer stressfreien Umgebung besser entwickeln können. Außerdem entdecken die Eltern dabei, wie viel Power und Kompetenz in ihnen selbst steckt und was man als Eltern Grossartiges meistert.
Das heisst für mich, Elternbildung hilft, Verhaltensweisen einzuordnen, gemeinsam mögliche Ursachen zu erforschen, alternative Handlungsoptionen zu entwickeln und die bereits vorhandenen Stärken und Kompetenzen der Eltern zu fördern.
Sie sind ebenfalls Mutter von zwei Jungs. Was ist Ihr Erfolgsrezept in der täglichen Erziehungs- und Familienarbeit oder gibt es Werte und Haltungen welche Ihnen besonders wichtig sind?
Ich bin der Ansicht, dass es kein Erfolgsrezept gibt. Wir alle versuchen täglich das Beste zu geben und manchmal gelingt das wunderbar und manchmal gestaltet sich alles etwas schwierig. Die Perfektion ist nicht erstrebenswert, das wäre auch unglaublich schwierig für die Kinder. Wer möchte ein perfektes Vorbild? Da wird der Druck enorm hoch. Es gibt verschiedene bedeutende Werte und Haltungen zu der Familienarbeit. Der Weg ist allerdings sehr vielseitig und individuell. Am Schluss wollen wir alle das Gleiche, gute Eltern sein.
